Arbeitgebermarke:
Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen stehen im Fokus der Öffentlichkeit seit Corona. Dabei gehören die Nachwuchsprobleme derselben Einrichtungen schon lange dorthin. Der Mangel an Pflegekräften ist derart eklatant, dass per Gesetzesänderung nun Kräfte aus dem Ausland die Arbeit übernehmen. Dennoch besteht das Problem des fehlenden Personals für viele Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen weiter. Mit dem richtigen Personalmarketing nehmen Verantwortliche die Dinge selbst in die Hand und drehen mit Employer Branding an den zielführenden Stellschrauben.
Im Klinikum ist Employer Branding und Personalmarketing absolut ein Muss. Recruiting ist gefordert.
Häufig werden Begriffe wie Employer Branding, Personalmanagement und Recruiting in einem Atemzug genannt.
Dabei handelt es sich streng genommen um miteinander korrespondierende Aspekte, von denen die Markenbildung als Unternehmen an oberster Stelle steht. Das dauert seine Zeit und ist nicht ganz ohne Anstrengungen. Doch es lohnt sich!
Für das Jahr 2035 prognostiziert das Online-Statistik-Institut Statist das Fehlen von rund 307.000 Pflegekräften. Und das bei einer Zunahme bei den Pflegebedürftigen, da Menschen aufgrund guter medizinischer Versorgung immer älter werden. Der Bedarf wächst stetig. Obwohl sich viele junge Menschen für die Ausbildung in der stationären oder ambulanten Pflege interessieren, schrecken niedrige Gehälter und belastende Arbeitszeiten ab. Doch Geld allein ist heute für viele kein Argument mehr.
Gerade die Generation Y drängt mit modernen Erwartungen an ihre Arbeitgeber in den Markt.
Gute Bezahlung ist nur eine Sache. Für viele Pflegekräfte ist der Dienstplan so belastend, dass darunter die eigene Gesundheit leidet. Aus permanenter Überforderung resultieren Erkrankungen wie Burn-out, die im Pflegebereich eigentlich nicht vorkommen sollten. Die stressige Arbeitswelt resultiert für viele Pflegeberufe allerdings auch aus der Diskrepanz zwischen erforderlichem Pflegebedarf der Patienten und der dafür abrechnungsfähigen Leistungen. Das Diktat der Fallpauschale ist wenig attraktiv. Deshalb gehen die Forderungen nach besseren Rahmenbedingungen für Pflegeberufe zusätzlich in diese Richtung:
Derjenige Arbeitgeber, der sich diesen Forderungen besser anpasst als seine Mitbewerber, gewinnt nicht nur schneller Personal, sondern kann dies häufig auch länger an das Krankenhaus, die Klinik oder die Pflegeeinrichtung binden.
Mit der Beantwortung dieser Frage gehen Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen die Bildung eines Brands als Arbeitgeber an, und zwar nicht vom grünen Tisch aus, sondern nach Befragung der Betroffenen. Die Personalabteilung kann entsprechende Maßnahmen wie Schulungen einrichten, wenn die Nachfrage besteht. Doch aus den Umfragen gehen auch andere Nennungen hervor. Ob und inwieweit die Einrichtung den Forderungen nachkommen kann, ergibt eine Analyse der Stärken und der Schwächen als Arbeitgeber. Häufig entstehen an dieser Stelle des Prozesses erste Lösungsansätze, um sich als Arbeitgeber attraktiver zu gestalten.
Neben den Rahmenbedingungen für die Beschäftigten fokussiert der Arbeitgeber Krankenhaus oder Pflegeeinrichtung auf Werte und auf das Selbstverständnis als medizinische oder pflegende Institution. Fragen danach, wem das Krankenhaus oder die Pflegeeinrichtung dient und dienen will, stehen ganz oben auf der Agenda. Nicht allen Ansprüchen kann die moderne Gesundheitspflege heute genügen. Die Auseinandersetzung mit kritischen Themen bei der Umsetzung der bestmöglichen Versorgung kann dazu beitragen, die Situation im Ganzen zu verändern, und so den Pflegeberuf attraktiver machen. Dass dieser Wertekatalog im Alltag gelebt wird, ist Voraussetzung. Eine Mogelpackung durchschauen Bewerber spätestens in der Probezeit.
Im eigenen Haus mit der Markenbildung als attraktiver Arbeitgeber zu beginnen, bringt viele Vorteile mit sich. Zum einen bleibt vorhandenes Personal länger an den Arbeitgeber gebunden, statt bei besseren Angeboten einen schnellen Wechsel ins Auge zu fassen. Zum anderen tauschen sich Pflegekräfte außerhalb des Arbeitsplatzes über ihre Arbeitsbedingungen aus. Das kann in Social Media geschehen und damit gänzlich außerhalb der Deutungshoheit von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Was aber, wenn die Rückmeldung über den eigenen Arbeitgeber positiv ausfällt? Das wirkt wie ein Magnet bei der Suche nach neuem Fachpersonal!
Sobald die Arbeitgebermarke entwickelt ist und das Personalmarketing damit beginnt, entsprechende Publikationen in Social Media, in Zeitschriften, auf Messen oder jedem anderen zur Einrichtung passenden Format zu lancieren, erfährt das Recruiting optimale Unterstützung:
Es ist davon auszugehen, dass die fast gebetsmühlenartige Wiederholung der Systemrelevanz von Pflegern und Pflegerinnen die Rahmenbedingungen für die Beschäftigten verändert. Wie genau, zeigt sich erst nach der Krise. Diese Veränderungen führen hoffentlich mehr Menschen in die Pflege oder motivieren Rückkehrer. Doch selbst wenn sich die Lage bei der Verfügbarkeit von Arbeitskräften durch in- und ausländische Bewerber entspannt, gewinnt am Ende die Klinik oder Pflegeeinrichtung, die sich als attraktiver Arbeitgeber am Markt positioniert. Für alle anderen bleibt es schwer. Deshalb jetzt eine Marke bilden als Top-Arbeitgeber!
Geschäftsführer Frank Hüttemann
Exzellentes Employer Branding für das Management